Anne Seeck
Auswirkungen auf die Psyche und das Selbstwertgefühl von Beschäftigten und Erwerbslosen
Auch wenn Gesundheitsstudien keine Zunahme „psychischer Erkrankungen“ nahelegen, so werden diese in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen. Ihre Bedeutung stieg bei Frühberentungen und Fehlzeiten. Sie haben eine gesellschaftliche Relevanz − sei es als Burnout bei Beschäftigten, die in der Arbeitswelt mit einer enormen Arbeitsverdichtung sowie einer Entgrenzung von Arbeit und Freizeit konfrontiert sind. Sei es als Folge der Armutsentwicklung, die zu psychischen Belastungen führt. Dabei geht es nicht nur um existenzielle Ängste. Die Diffamierung der Armutsbevölkerung als zu „faul, bildungsfern“ etc. setzt die Betroffenen psychisch unter Druck. Und auch „die innere Polizei“, das Gewissen (Über-Ich), funktioniert. Es werden Schuldgefühle, Scham und ein geringes Selbstwertgefühl bei den Betroffenen produziert.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Kleine Fluchten- Auswege aus der Leistungsgesellschaft"