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Der Aufstieg der AfD und die Konsequenzen für erwerbslose Menschen

Vortrag und Diskussion mit Sebastian Friedrich

Die Rolle bzw. die Position sozial ausgegrenzter Menschen soll im Rahmen des Aufstiegs neuer rechter Projekte wie AfD und Pegida analysiert werden: Wie stehen die rechten Gruppierungen programmatisch zu Erwerbslosen und einkommensarmen Menschen. Inwiefern sind diese deren »Opfer« oder selbstunterstützende Mitläufer bzw. Akteure und Täter? Kann die Position der Rechten zu Erwerbslosen bzw. Einkommensarmen ein Schlüssel dafür sein, wie man dem Aufstieg der Rechten politisch begegnet?

Den Kopf entlasten: Kritik an vereinfachten Welterklärungen

Vortrag und Diskussion mit Jörg Bergstedt

Monsanto ist schuld. Nein, die Bilderberger. Quatsch, das Finanzkapital macht alles kaputt. Hinter allem stecken zwei Bankiersfamilien. Europa wird immer mehr amerikanisiert. Geht doch gar nicht, weil die BRD ohnehin von den USA besetzt ist. Oder gar nicht existiert ...

So oder ähnlich klingen viele Erklärungsmodelle für die Ursachen empfundener Missstände. Was sie gemeinsam haben: Sie vereinfachen, verkürzen komplexe Herrschaftsanalysen und spielen mit den Mitteln des Populismus.

Podiumsdiskussion – Sich verweigern? Und was dann?

Vor mehr als 50 Jahren schlug Herbert Marcuse als Lösung die „Große Verweigerung“ vor. Verweigerung ist nicht mit Negation gleichzusetzen. Es geht nicht um bloßes Nichts-Tun oder radikale Versagung, sondern Verweigerung enthält ein Moment aktiven Wirkens und ein subversives Potenzial. Wir wollen etwas anders oder etwas anderes tun. Wir sagen „Nein“ und setzen damit kämpferische Signale, die Kompromisslosigkeit und Aggression, aber auch ein Interesse an Intervention ausdrücken. Wir wollen über eine „Kultur der Verweigerung“ debattieren.

Lesung

mit Kai Pohl, Wolfgang Endler, Frank- Kirk Ehm- Marks, Erik Steffen, Johannes Jansen, Dago Langhans und Unterstützer

„Wenn sich die Menschen nicht erheben, erhebt sich am Ende das Meer, das Gras sprengt die Straßen, Mauern fallen im Wind, die dekorative Rhetorik der Herrscher wird ihnen als brennender Stahl auf die Füße fallen.“ (Kai Pohl, „1964 oder Das marktkonforme Schweigen der Seele des männlichen Machtsubjektes“, Distillery, Berlin, 2015)

Über weiblichen Wahnsinn und das Nichtfunktionieren

Anne Seeck referiert über „weiblichen Wahnsinn“ – eine rhetorische Figur, die die Unterdrückung von Frauen und Formen der Abweichung miteinander vereint. Sowohl in der Literatur und im wahren Leben: Frauen wurden zu Wahnsinnigen gestempelt oder reagierten mit Wahnsinn auf ihre Unterwerfung. Die Referentin wird einige „Wahnsinnsfrauen“ vorstellen.

Anschließend berichtet Christoph Wild aus der Beratungspraxis über die heutigen sozialen Konsequenzen des Nichtfunktionierens, das dem Wahnsinn folgt.

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