Podiumsdiskussion – Sich verweigern? Und was dann?

Vor mehr als 50 Jahren schlug Herbert Marcuse als Lösung die „Große Verweigerung“ vor. Verweigerung ist nicht mit Negation gleichzusetzen. Es geht nicht um bloßes Nichts-Tun oder radikale Versagung, sondern Verweigerung enthält ein Moment aktiven Wirkens und ein subversives Potenzial. Wir wollen etwas anders oder etwas anderes tun. Wir sagen „Nein“ und setzen damit kämpferische Signale, die Kompromisslosigkeit und Aggression, aber auch ein Interesse an Intervention ausdrücken. Wir wollen über eine „Kultur der Verweigerung“ debattieren.

Thilo Broschell wird über Erfahrungen aus den 1980er Jahren und gegenwärtigen individuellen Widerstand von Erwerbslosen berichten. Christel T. schildert ihren Kampf als Jobcenteraktivistin. Peter Nowak macht den kollektiven Widerstand (wie „Zahltage“ und Kämpfe gegen Zwangsräumungen) zum Thema. Anne Allex thematisiert die Gegenwehr und die Selbsthilfe als persönliches Moment zur Erreichung eigener Ziele und leitet deren Genese in der Geschichte der Arbeiterbewegung her. Und Robert Ulmer stellt zum Schluß philosophische Betrachtungen über das Verweigern, Muße und Zeitwohlstand an.

Im Rahmen der Veranstaltungen und begleitenden Ausstellung von Zeitungscollagen "Zurückgespult. Dem Machtgefüge die Stirn bieten."

 

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