Antifaschistischer Staat DDR: Anspruch und Wirklichkeit

Vortrag von Anne Seeck

Nach 1945 wurde in der sowjetischen Besatzungszone eine viel umfassendere Entnazifizierung durchgeführt als im Westen, vor allem Lehrerschaft und Justiz wurden ausgetauscht. Trotzdem besetzten auch NSDAP-Mitglieder Funktionen. Bereits der III. SED-Parteitag im Jahre 1950 dekretierte, dass „die Wurzeln des Faschismus ausgerottet“ seien. Die Nazi- Mitläufer*innen wurden zu Mitsieger*innen erklärt, denn sie lebten jetzt in einem antifaschistischen Staat. Seit Ende der 1970er Jahre war die Staatsführung dann auf der Suche nach dem nationalen Erbe, in den 1980er Jahren setzte eine Preußenrenaissance ein. Der Umgang mit Vertragsarbeiter*innen war dagegen rigide, eine Integration in die DDR-Gesellschaft sollte vermieden werden. Welchen Anteil haben die DDR-Zustände am Nationalismus und Rassismus seit 1990?

 

Unterstützt von der Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt

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Mehringhof

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10961
Berlin
U-Bhf Mehringdamm