Hinsichtlich „Freiem Fluten“ hat das Kapital diesen Ideal-Zustand so gut wie erreicht.
Der globale Waren-Handel ist vom Zustand des „Freihandels“ aber noch meilenweit entfernt. Schutz- und Strafzölle und vor allem Export-Subventionen sorgen für asymmetrische Zugänge zu den einzelnen nationalen Märkten.
In der Migrations- und Immigrationsdebatte wird der Mensch regelmäßig auf seine Arbeitskraft reduziert. Freies Fluten heisst aber weltweite Personenfreizügigkeit und Niederlassungsfreiheit aller Menschen! Wer auch immer sich z.B. aus Malawi in Deutschland niederlassen will, könnte dies dann ohne Weiteres tun, und zwar ohne Vorprüfung seiner Verwendungsfähigkeit und ohne Nachweis der eigenen Unterhaltsfähigkeit.
Dann folgte eine Umfrage unter den Anwesenden: Die Anwesenden sollen „assoziativ“ für eine der zwei Alternativen entscheiden und ihre Meinung zur Stimmung im Land sagen:
(Frage 1) Freies Fluten von Menschen: Ja oder Nein?
(Frage 2) Freies Fluten von Arbeitskräften: Ja oder Nein?
(Frage 3) Wie schätzt Du die Stimmung im Land ein?
Anwesend waren 18 KollegInnen
14 TeilnehmerInnen beteiligten sich an der Abstimmung.
Die Abstimmung ergab:
8 KollegInnen stimmten für ein freies Fluten von Menschen
(niemand reduzierte Menschen auf Arbeitskräfte!)
5 KollegInnen stimmten gegen ein freies Fluten
1 KollegIn enthielt sich der Stimme
Alle Abstimmenden waren der Auffassung, dass die Stimmung im Lande gegen das freie Fluten gerichtet sei.
2. Die Erkenntnisziele des Vortrags lauten:
- Welche Gründe sprechen für das freie Fluten?
- Welche Gründe sprechen gegen das freie Fluten?
- Gibt es Bedingungen als materiell-strukturelle Voraussetzungen
für den Erfolg der Immigration (des freien Flutens)?
3. Das „Freie Fluten“ von Menschen geschieht derzeit als weltweite Bevölkerungsbewegung in die Städte. Wir kennen diese Debatte unter den Schlagworten „Urbanisierung“ und „Landflucht“. Die Migration ist Ausdruck dieser Urbanisierung der Welt als Ganzes.
In der Diskussion wurde angemerkt, dass in den Metropolen auch eine umgekehrte Wanderung stattfindet – von der Stadt aufs Land, und dass diese Umkehrung sich auch weltweit ereignen könnte.
Dagegen wurde eingewandt, dass die umgekehrte Richtung oft in den „Speckgürteln“ der Städte endet und zahlenmäßig nicht vergleichbar ist mit der Abwanderung aus ländlichen Gebieten (siehe MäcPomm und Bayern). Dazu käme, dass die Stadtflucht sich auf eng begrenzte Mittelschichtsmilieus beschränkt.
Um die Gründe und Bedingungen des Freien Flutens darzulegen, nehme ich Bezug auf die Sichtweise von Dough Saunders, die er in seinem Buch „Arrival City“ (München 2011) entwickelt. Saunders beschreibt, unter welchen Bedingungen die Ankunft der MigrantInnen und ImmigrantInnen scheitert oder gelingen kann. Seine „Struktur der erfolgreichen Ankunft“ beruht auf der teilnehmenden Untersuchung in 27 Ankunftsstädten aus allen Teilen der Welt.
In gewissem Sinne hat Saunders das „Gegenbuch“ zu Mike Davis: „Planet der Slums“ geschrieben. Die Kernaussage von Mike Davis lautet nämlich, dass sich in den armen Ländern des globalen Südens eine »gigantische Konzentration der Armut« herausgebildet hat und weiter herausbilden wird. Punktum. Mike Davis will zudem den Nachweis führen, dass die Kapitalreproduktion in den Global Cities weitgehend ohne diese Menschen auskommt, und dass die BewohnerInnen der Slums deshalb gezwungen sind, ihr Überleben auf dürftigstem Niveau zu organisieren, um ihr nacktes Leben zu retten, und zwar ohne jede Aussicht auf Besserung.
Dough Saunders jedoch wertet radikal um: Aus hoffnungslosen, elenden Endstationen einer Abwärtsentwicklung werden die Slums, Favelas, Bustees, Bidonvilles, Ashwaiyyat, Shantytowns, Kampongs, Urban Villages, Gecekondular, Barrios, Ghettos zu hoffnungsfrohen Ankunftsstädten, allerdings verbunden mit einem hohen Risiko des Scheiterns.
„Slums“ werden zu Orten der informellen Produktion für den formellen Weltmarkt, wo es keinen Raum ohne tätige, arbeitende Menschen gibt.
Saunders zeigt die Perspektive der Angekommenen. Und aus der Sicht der Ausgesandten und Aufbrechenden ist die Ankunft im „Slum“ nicht der Endpunkt eines Abstiegs, sondern der erste Erfolg auf dem Weg in die urbane Integration!
Vor allem verschiebt Dough Saunders die Fragestellung:
Es kann nicht darum gehen, ob wir für oder gegen das „freie Fluten“ sind. Es geht auch nicht darum, ob die Ankunftsländer hohe oder niedrige Einwanderungshindernisse aufbauen. Es geht nicht darum, ob eine perfekte Selektion von erwünschten ImmigrantInnen stattfindet oder nicht. Denn die Massenmigration und –immigration findet auf jeden Fall statt! Sie ist unverfügbar und nicht wirklich steuerbar. Es ist so, wie ein mexikanischer Grenzbeamter sagte: „Wenn sie (die Amerikaner) die Mauern erhöhen, würden den Immigranten Flügel wachsen“ (Deutschlandradio Kultur, 8.2.2012)
Wenn also das freie Fluten unverfügbar und unsteuerbar ist, muss die Frage anders gestellt werden:
Welche Ankunftsbedingungen in den Ankunftsstädten müssen geschaffen werden, um die Ankunft erfolgreich zu gestalten? – und zwar erfolgreich für die Ankommenden und erfolgreich für die Ankunftsgesellschaften.
Warum ist das freie Fluten unverfügbar und unaufhaltsam?
Saunders erklärt die Urbanisierung durch Massenmigration (neben der Klimaerwärmung) zur Signatur des 21. Jahrhunderts, wobei die Klimaerwärmung wiederum ein Auslöser der Massenmigration ist. Der globale Urbanisierungsgrad liegt derzeit bei leicht über 50 %; 2025 werden es 60% sein; 2050 werden 70 % und am Ende des 21, Jahrhunderts werden 75 % der Menschheit in Städten leben, und zwar als unumkehrbare Tendenz.
Das heisst: Ein Drittel der Menschheit wird in Bewegung kommen oder bewegt sich schon. Bis zu drei Milliarden Menschen werden sich innerhalb ihres Landes oder grenzüberschreitend in Bewegung setzen. Damit sind wir mitten in der größten Wanderungsbewegung aller Zeiten, und die Bewegung hat eine eindeutige Richtung: Sie geht vom Land in die Stadt: Raus aus der bäuerlichen, rein in die städtische Lebensweise!
Und – so Saunders - überall entscheiden die gleichen dynamischen Faktoren, ob die Ankunft im Chaos und in Armut endet oder erfolgreich ausgeht. Saunders versteht unter erfolgreicher Ankunft die Integration in das urbane Leben der Ankunftsstädte, wobei als das gelungene urbane Leben das Leben der (unteren) Mittelschichten gilt. Ziel ist, sich als Bürger der Ankunftsstadt zu integrieren und in deren Mittelschicht aufzusteigen.
Und genau das ist der Schwachpunkt seiner Argumentation. Saunders argumentiert „blauäugig“ und thematisiert nicht, dass am Lebensstil der globalen Mittelschichten Welt und Erde zugrundegehen wird.
Das Muster des Aufbruchs in den ländlichen Gegenden des „globalen Südens“:
Die Ausgangssituation ist ähnlich oder gleich: Das ländliche Leben geschieht ist i.d.R. als ein Leben in bitterster Armut und Aussichtslosigkeit. In der Regel bedeutet Subsistenzwirtschaft bzw. Selbstversorgungswirtschaft ein Leben in aussichtsloser Kargheit. Von Romantik keine Spur. Subsistenzlandwirtschaft zeigt sich vor allem lebenslange schwere Arbeit ohne Altersversorgung und Sozialversicherungsschutz. Wer auf dem Land lebt, muss vorzeitig sterben. Das Syndrom „Landleben“ ist die häufigste Todesursache! Also nix wie weg!
Dazu kommen die Wirkungen der globalen Mediengesellschaft. Die Landbevölkerung sieht über Fernsehen (vor allem die Telenovelas, aber vermehrt auch schon über Internet) Bilder des „anderen“ Lebens, und dieses Leben ist das Leben in der (Vor-)Stadt. Die Bilder zeigen Klischees des Lebens der abendländischen Mittelschicht, und diese Klischees faszinieren.
Der Aufbruchsentschluss entspringt somit einer Mischung aus äusserster Not und Sehnsucht nach einem Leben im geräumigen Eigenheim, in einer stabilen vollständigen Familie, mit Kindern, die auf weiterführende Schulen gehen können, mit Vorgarten und Autos, sicherem Arbeitsplatz, in Sicherheit vor Willkür und Gewalt und in rechtsstaatlichen Verhältnissen.
Das heisst: Wir müssen diese Mischung erkennen und anerkennen. Das entwicklungspolitische Lieblingsziel, die Abschaffung der ländlichen Armut und Not, würde diesen Aufbruch in die Stadt bestenfalls verlangsamen, niemals aber stoppen.
Das Muster des Weggehens aus dem globalen Süden
Der Aufbruch geschieht in der Regel nicht aus eigenstem Entschluss. Vielmehr entsendet eine Großfamilie oder ein Dorf seine stärksten und klügsten jungen Männer in die Metropolen innerhalb oder ausserhalb der Grenzen und stattet sie mit einem kleinen Startkapital aus. Diese Entsandten sollen nämlich eine Kettenmigration einleiten.
Wer also aufbricht, bricht auch stellvertretend für die auf, die sie entsandt haben. Falls er scheitert, vernichtet er die Hoffnungen der Familie oder des Dorfes, die große Opfer für seinen Aufbruch erbracht haben. Diese ungeheure Last bringt die Aufbrechenden in die Position: „Erfolg oder Tod“ - „Lieber sterben, als gescheitert zurückgehen müssen!“
Das strategische Ziel, also das Fernziel, ist die Ankunft in der eigentlichen Stadt. Die Ankunft ist dann gelungen, wenn ich dort über eine Eigentumswohnung, über einen sicheren regulären Arbeitsplatz oder über ein Unternehmen mit einem sicheren Einkommen verfüge – für mich und meine Großfamilie.
Erstes Ziel dieses Aufbruchs sind die Arrival Cities, die Ankunftsstädte bzw. städtischen Dörfer am Rande der „eigentlichen“ Stadt. Wer sich in den Slums, Favelas, Banlieus usw. festsetzen kann, hat sein erstes Ziel erreicht.
Die Ankunftsstadt liegt sozusagen auf halbem Weg zwischen Dorf und Stadt. Die Ausgesandten und Angekommenen leben dort in zwei Richtungen, wie auf einer Brücke: Der eine Weg geht zurück zum Herkunftsdorf hin - der andere Weg geht zum Endziel, zur Stadt hin. Auf dem Weg zum Dorf fließen vor allem die Rücküberweisungen der MigrantInnen an ihre im Dorf verbliebene Familie (Rimessen). Und auf diesem Weg geschieht auch die „Kettenmigration“, d.h. das Nachholen von Brüder und Schwestern, Kinder, Cousins und Cousinen und NachbarInnen und Dorfmitglieder.
Der Weg in die Stadt eröffnet einfache Jobs, bessere Jobs, und irgendwann vielleicht reguläre, qualifizierte Jobs und reguläres Wohnungseigentum.
Das Risiko des Scheiterns ist extrem hoch. Es gibt hier keine Zahlen. Saunders schätzt es auf vielleicht 50 %. Jeder Zweite scheitert am Endziel, bleibt in extremer Armut in der Ankunftsstadt hängen oder muss sogar ins Dorf zurück. Die jahre-, manchmal sogar jahrzehntelange Abwesenheit und die opferreiche Daseinsweise lassen Ehen scheitern und zerreissen Großfamilien und Dörfer.
Ist der Ausgesandte an seinem ersten Ziel angekommen, so besteht sein erster Schritt im Suchen und Finden, Knüpfen, Aufbauen und Pflegen von Netzwerken.
Zuallererst muss er aber jemanden finden, der ihm hilft anzukommen. Die Helfenden sind die bereits vor ihm Angekommenen, vielleicht aus dem gleichen Dorf, dem Nachbardorf, der Region, mindestens aber aus dem gleichen Sprachgebiet.
Diese Netzwerke verbinden die Ankunftsstadt mit dem Dorf und der Stadt und bieten erst einmal das Wesentliche: Schutz und Sicherheit; d.h. Der Angekommene sucht „Landsleute“, um danach die nächsten beiden Schritte zu machen.
Dadurch entstehen in der Arrival City Enklaven von Herkunftsdörfern und Regionen. Es entsteht genau das, was hierzulande „Parallelgesellschaft“ genannt und verabscheut wird. Saunders wertet auch hier radikal um: Das Funktionieren einer Parallelgesellschaft wird zur ersten Überlebensvoraussetzung der Ausgesandten.
Der zweite Schritt besteht darin, eine Unterkunft zu mieten oder zu bauen. Diese Unterkünfte können erbärmlich sein, oft genug eine Hütte aus Plastikplanen und Kartons, oft genug nur ein Schlafplatz auf der Arbeitsstelle. Wer ankommt, muss dieses Fehlen an allem und diese Tristesse aushalten können. Kommt der Ausgesandte in einer Arrival City des globalen Nordens an, z.B. in Toronto, so kann der zweite Schritt auch darin bestehen, die sozialstaatlichen Hilfen in Anspruch zu nehmen. Aber auch die Vermittlung zu den Sozialämtern des Nordens geschieht über das Netzwerk aus der Herkunftsregion.
Der dritte Schritt zielt darauf, irgendeine Arbeit, irgendeinen Job zu bekommen. Das gilt auch für die Ankunftsstädte des Nordens. Jeder Job ist gut genug, ab als Dienstmann oder Dienstmädchen oder als Hilfskraft in den kleinen Werkstätten, im Recyclingwesen, in kleinen Garküchen. Hauptsache der Job bringt etwas Geld ein. Denn im Dorf wartet die Familie von Anfang an auf Rimessen.
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Saunders Hauptthese lautet:
Weltweit überall – ob Nord oder Süd, West oder Ost - entscheiden die gleichen dynamischen Faktoren, ob die Ankunft im Chaos und Armut endet oder erfolgreich ausgeht (wobei Erfolg als gelungene Integration in das urbane Leben der Ankunftsstädte bestimmt wird.
Die Ankunftsstadt ist dann erfolgreich, wenn sie als Integrationsmaschine funktioniert, wenn sie also die Ankunft und den Übergang in die eigentliche Stadt ermöglicht.
Verstreut über die 573 Seiten seines Buchs hat Saunders die nachfolgenden Bedingungen benannt, die Arrival Cities als Brücke zum Erfolg funktionieren lassen könnten:
- Sicherheit vor Banden und Kriminalität
Wichtig: Der Ankunfts-Staat muss in den Arrival-Cities mittels einer Polizei, die nicht korrupt ist, für Sicherheit sorgen.
- Job-Möglichkeiten vor Ort;
Wichtig: Der Staat muss Jobs im Grau- und Schattenbereich (sog. „Schwarz“arbeit, Nachbarschaftshilfe usw.) dulden!
- Bildungsmöglichkeiten für die Kinder (= das ist die Hauptinvestition, neben dem Wohneigentum)
Wichtig: Der Ankunfts-Staat muss vor Ort Schulen errichten und die in der Regel höchstmotivierten Kinder qualifiziert unterrichten, unabhängig davon, ob die Eltern legal oder illegal eingereist sind.
- Anbindung an die City
Wichtig: Der Ankunftsstaat muss es zulassen, dass die „Slums“ in der Nähe der Stadt errichtet werden. Und er muss dafür sorgen, dass die Ankunftsstädte mit billigen öffentlichen Verkehrsmitteln an die Stadt angebunden werden.
- Möglichkeiten, unternehmerisch tätig zu werden. Erst einmal für Nischenprodukte, als Zulieferer, im Sektor Dienstleistungen, Restaurants (Curry-Bude), Recycling; uswusf.
Wichtig: Der Ankunftsstaat muss Schattenwirtschaft dulden und Unternehmensgründungen unbürokratisch handhaben und leicht machen!!!
- Möglichkeiten zu sparen - für sichere Rimessen und für Wohneigentum.
Wichtig: Der Ankunftsstaat muss Geldgeschäfte im Graubereich (z.B. im Geldtransport und in der Kreditvergabe) dulden.
- Möglichkeiten, Eigentum zu bilden. Das Bedürfnis nach Wohneigentum ist global eines der grundlegenden Ziele aller ImmigrantInnen. Denn Immobilienbesitz verknüpft Legalität und finanzielle Sicherheit, und das ist der entscheidende Schritt aus der Armut)
Wichtig: Der Ankunfts-Staat muss Eigentumserwerb im Graubereich dulden!
- Möglichkeiten der politischen Teilhabe (die sich oft und zufällig aus unternehmerischen Tätigkeiten wie Beratungsbüros oder Kneipen entwickeln).
Wichtig: Der Ankunftsstaat muss den Zugang zum aktiven und passiven Wahlrecht rasch ermöglichen und leicht machen.
Die allerwichtigste Bedingung besteht aber darin, dass die „Eingeborenen“ der Ankunftsgesellschaft die MigrantInnen und ImmigrantInnen als mögliche Bereicherung beurteilen, und zwar nicht nur als kulturelle oder kulinarische, sondern vor allem auch als wirtschaftliche Bereicherung, als Faktor des wirtschaftlichen Aufschwungs, der sie tatsächlich sind.
Auch hier wertet Saunders gründlich um: Die Ankommenden sind nämlich in aller Regel keine „Last“ für die Ankunftsgesellschaft und deren Sozialsysteme, sondern eine kulturell-wirtschaftliche Bereicherung. Die Leistungsfähigkeit der Kleinindustrie und des Kleingewerbes der Arrival-Cities besteht darin, dass sie die regulären Industrien der Metropolen teilweise hochtechnisiert und spezialisiert mit kostengünstigen Produkten beliefert, die von diesen dann weiterverarbeitet werden. Dadurch wird der informelle Sektor zum Faktor der Konkurrenzfähigkeit der Industrie des Ankunfsstaates (z.B. Chinas).
Risiko des Scheiterns für den Staat:
Diese Einsicht ist schon deshalb vernünftig, weil das Risiko des Scheitern der Ankommenden verheerende Folgen für die Mittel- und Oberschichten der Ankunftsgesellschaften haben kann.
Saunders These: Die Revolutionen des ausgehenden 20. Jahrhunderts resultieren aus gescheiterten Ankunftsstädten (z.B.: das Ayotalloha-Regime im Iran und jetzt auch die islamistischen Erfolge in der Revolte in Ägypten). Denn MigrantInnen sind „mobiles Empörungspotenzial“, die vor allem religiös-fundamentalistische Bewegungen für ihre Zwecke benutzen.
Aus Zeitgründen konnten die zwei nachfolgenden Punkte leider nicht mehr diskutiert und formuliert werden.
Ich wollte die Abstimmung über die laufende grünalternative Eidgenössische Volksinitiative „Stopp der Überbevölkerung“ – zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen“ mit den Anwesenden simulieren. Diese Volksinitiative wird getragen vom „Verein Bevölkerungsinitiative“. Die Initiative wurde lanciert durch die „Vereinigung Umwelt und Bevölkerung – Association "ECOlogie et POPulation" - ECOPOP“ - http://www.ecopop.ch/joomla15/index.php
Und schließlich wollte ich vorschlagen, eine eigene Volksinitiative zum Thema „Freies Fluten“ zu formulieren.